Zahlreiche kleine und größere Läuferinnen und Läufer starteten am vergangenen Wochenende beim Mini-Marathon und beim Kinder-/Jugendlauf. Wir haben mit unserem Angebot Checks 100 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 16 Jahren befragt, wie sie den Marathon bewerten. Hier die Ergebnisse:

 

 

Kindermund tut Wahrheit kund 

Von Lars Müller-Appenzeller

Bald 60 Jahre Sport ist Leidenschaft. Oder wie soll man es anders kurz und knackig formulieren, wenn ein Motorsportler am Sonntagmorgen aus China von einem Renneinsatz zurückkommt und vom Flughafen direkt zum Trollinger-Marathon fährt – und den Trolli mitläuft? Roland Hertner hat das jedenfalls so gemacht: Der 59-jährige Heilbronner startete in Zhuhai in der Nähe von Hongkong in zwei Läufen des TCR Asia Cups und beim Trolli in Heilbronn mit seiner Firma in der Staffelwertung. Nicht, dass dies das Wichtigste wäre: Dort gab es die Plätze eins und acht, hier Rang sechs – unter mehr als 100 Staffelteams. Ja, Sport ist Leidenschaft. Und die muss gelebt, die muss gelernt werden. Am besten von Kindesbeinen an. Und auch die sind beim Trollinger-Marathon, der für Kinder ja eigentlich Traubensaft-Lauf heißen müsste, wieder mit getrommelt. Für 100 Kinder und Jugendliche endete der Trolli erst nach dem Ausfüllen eines Fragebogens. Wie der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Heilbronn mitteilt, gibt es folgende Erkenntnisse: Als Gesamtnote wurde eine 1,7 (Vorjahr 1,5) gegeben. Die Medaillen wurden mit 1,5 bewertet (seien aber kleiner gewesen als im Vorjahr). Hauptkritikpunkt war der Start. „Drängelei, schubsen, Beine wurden gestellt, zu viele Eltern am Start“, heißt es. Ehrlich ist auch die Rückmeldung bei der Versorgung (Note 1,9): „Kinder wünschen sich Wasser ohne Kohlensäure, bemängelt wurden Plastikbecher.“ Klingt nach Fridays for Future, liebe Helikopter-Eltern. Am Samstag für Sportbegeisterte sei festgehalten: Kindermund tut Wahrheit kund.

Quelle: Heilbronner Stimme, 11. Mai 2019

Gepostet am 7. Mai 2019